Zero Waste Festival

Der Sommer läuft auf Hochtouren, der erste Sonnenbrand hat sich schon angebahnt und was heißt das für alle Musikfans? Die Festivalzeit beginnt endlich wieder! WUHU!
Ich gehe schon seit Jahren regelmäßig auf Festivals. Rock, Elektro, Techno, Goa… völlig wurscht, Hauptsache ein paar Tage mit Freunden auf unbequemen Campingstühlen vergammeln, das Leben genießen und gleichzeitig zu wissen, dass diese geniale Zeit wohl oder übel auch wieder zu Ende gehen wird…
Bei uns ging‘s im Juni wieder los zu Rock Im Park – aufgeregt wie sonst was auf Bands wie die „Die Ärzte“! So schnell wird man dann doch wieder zu einem 16-jährigen Groupie…
Aber bei all der Vorfreude, sind die Vorbereitungen doch leider auch immer Teil davon…
Dani und ich haben kurz überlegt vom Plastikfreien-Leben ein paar Tage Urlaub zu nehmen. Haben dann aber entschieden, dass wir es doch nicht so feiern und haben stattdessen unsere Campingkollegen gefragt, ob sie nicht Bock hätten mitzumachen. Und tada – der ein oder andere hat tatsächlich Lust! Yay!
Dementsprechend haben wir uns hingesetzt und überlegt was wir zu den letzten Jahren verbessern können, denn laut einigen Zeitungen wurden in einigen Jahren bis zu 300 TONNEN Müll auf RIP produziert. Und ein Riesenproblem sind dagelassene Zelte (HÄ?!), Pavillons, Stühle usw. Hier schon mal der erste Punkt: nehmt doch euer Zeug wieder mit! Ist billiger und ihr müsst nicht jedes Jahr neues Zeug kaufen…
Und um diese Müllberge wenigstens ein wenig zu verringern, einige Tipps für euer nächstes Zero-Waste-Festival!

Equipment

Wir sind schon ziemlich gut ausgestattet durch viele Festivals und Touren und werden die Sachen auch solange benutzen, wie es nur irgendwie geht.
Was wir schon zu unserem Sortiment zählen können:
Zelt, Matten*, Schlafsack, Kissen*, Campingkocher, Besteck, Topf (fungiert gleichzeitig als Teller), Pavillon, Campingstühle…
Wenn unser Zelt, Matten etc. aber mal den Geist aufgeben, werden wir versuchen so viel wie möglich von Firmen wie Vaude zu kaufen. Vaude setzt auf nachhaltige Produktion und umweltfreundliche Materialien! Und die Qualität ist wirklich super.
Aber es gibt schon einige Gadgets, die jetzt auch schon interessant für uns geworden sind.
Statt dem typischen Gaskocher mit Kartusche, gibt es die Variante einfach mit Holz zu kochen*! Holzreste oder trockene Äste findet man an vielen Stellen und kann sich so die Gaskartusche sparen! Bei Regen ist das Ganze glaube ich allerdings nichtmehr so einfach…
Falls es mal regnet greift man oft zu den billigen ein-Mal-Ponchos. Es gibt aber Regenponchos*, die man öfter tragen kann! Ich habe schon lange keine Einweg-Ponchos mehr und meiner hält auch deutlich besser, als diese komischen dünnen Mülltüten, die sie da einem andrehen…

Ein paar kleine Schritte, die dich aber weiter zu deinem Zero Waste Festival führen!

Teil unseres Equipements
Zelt, Schlafsack, Matte, Kissen

Essen und Trinken

Bei diesem Thema geht es eigentlich ziemlich einfach. Nudeln, Reis, Müsli haben wir unverpackt davor gekauft, Soßen wurden vorbereitet und eingefroren.
Außerdem kauft man sich auf dem Festivalgelände auch ganz gern mal etwas – gehört ja dazu!
Brot, Aufstriche, selbstgedörrtes Obst und Nüsse werden der Snack für zwischendurch.
Frisches Obst holen wir vorab unverpackt, weil ganz ehrlich, bei 30 Grad kriegt man schon auch mal Bock auf einen Apfel oder Birne… und die gibt’s sogar beim Rock im Park-Lidl ohne Plastik.
Für mich muss es aber auf dem Festival einmal Dosenravioli geben. Ich kann einfach nicht anders… Das war dann mein kleiner Ausreißer.

Beim Bier ist uns aufgefallen, dass es kaum eine Alternative zu Dosen gibt.
Glas ist meist (zurecht) verboten und eine wirkliche Alternative gibt es dann nichtmehr.
Wir haben aber angefangen Dosen zu sammeln. Zum einen wird so ein sehr gut recycle bares Material nicht einfach liegen gelassen und wir sammeln uns noch ein kleines Sümmchen zusammen. Ich denke das ist ein Kompromiss, mit dem man leben kann.

Unverpackte Gummibärchen
Unverpackte Dinkelnudeln und Linsen

Wer auf Wein steht und auf diesen nicht verzichten möchte, kann mit einem Kanister in das nächste Weingeschäft gehen und sich dort direkt einen abfüllen lassen (ich würde Rose empfehlen! Lauwarmer Weißwein ist nix gescheids). Wer ein feuchtes Handtuch über den Kanister legt und einen einigermaßen schattigen Platz für die Lagerung findet, kann den Wein perfekt kühlen (funktioniert natürlich auch mit Bier)!

Ganz wichtiges Thema: KAFFEE!
Wir mahlen unsere Bohnen auf French-Press-Grad vor und nehmen wiederverwendbare Kaffeefilter* aus Baumwolle mit. Einfach übergießen und schon hat man seinen nicen Pourover-Coffee. Richtig fett ist auch, dass man den Kaffeesatz dann auch noch als Handpeeling nutzen kann. Da man gerade den Händen doch recht schnell ansieht, dass man die ganze Zeit draußen ist, eine doppelt-geniale Sache für dein Zero Waste Festival!

SchnickSchnack

Ich steh total auf Glitzer und Tattoos, habe jetzt aber einige Beiträge über biologisch abbaubaren Glitzer gelesen und bin gar nicht happy. Eigentlich ist dieser Glitzer doch nicht abbaubar und super schädlich für die Umwelt. Gutes, altes Greenwashing!
Es gibt Alternativen aus Perlmutt, habe allerdings keinen online gefunden. Also gabs doch kein Glitzer für mich… Gott sei Dank hatte ich noch ein paar super peinliche Tattoos übrig, die mussten dann erstmal dran glauben!

Hygiene

Plastikfreie Hygiene auch auf dem Festival

Beim Thema Hygiene und Körperpflege sind wir mit festem Shampoo, Conditioner, Deostein und Lotion ausgestattet (Plastikfreies Leben-Teil 3). Sonnencreme haben wir noch unendlich viel zuhause, mussten uns also erstmal noch keine selbstmachen oder im Unverpackt-Laden abfüllen.
Auf Zahnpasta-Tabs sind wir ja schon umgestiegen, genauso wie auf eine Bambuszahnbürste.
Taschentücher, die man ja auch mal zweckentfremden kann, nehmen wir aus Bambusfasern mit!
Handdesinfektionsmittel hab‘ ich auch noch einige Fläschchen zuhause, habe aber schon ein Rezept fürs Selbermachen rausgesucht! https://www.smarticular.net/hand-desinfektionsmittel-selber-machen/

Fazit

Also meine Lieben, ich glaube so stressig wird das ganze gar nicht!
Und wenn man dann als Öko abgestempelt wird, ist das völlig in Ordnung! Irgendwie verstehen die meisten ja doch, dass das nicht ganz dumm ist was man macht J!
Lieber Umweltretter als Zerstörer!
Und für alle, die genauso denken, hier eine kleine Liste für alle die auch auf dem Festival keine Umweltzerstörer sein wollen!

PACKLISTE Zero-Waste-Festival

  • Trinkbecher (Metal)
  • Wiederverwendbares Besteck
  • Teller (Bambus oder Metal)
  • Spülbürste
  • Spüli (selbstgemixt)
  • Zahnpasta-Tabs
  • Bambuszahnbürste
  • Deo
  • Shampoo, Conditioner, Seife (unverpackt)
  • Nudeln (unverpackt)
  • Reis (unverpackt)
  • Brot (unverpackt)
  • Wein abgefüllt im Kanister
  • Nudelsoße vorgekocht
  • Sonnencreme (unverpackt)
  • Wasserkanister
  • Campingkocher (Holzvergaser)
  • Taschentücher aus Bambusfasern
  • Handdesinfektion (selbstgemacht)

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